Zahnersatz
Mit schönen Zähnen fällt nicht nur ein Lächeln sehr viel leichter. Funktionstüchtige und schöne Zähne spielen auch bei der Lebensqualität eine wichtige Rolle. Sprechen, Essen und Lachen – wer dies unbeschwert tun will, muss sich auf seine Zähne verlassen können. Dies gilt in besonderem Maße dann, wenn es die »Dritten« sind. Zahnersatz sollte genauso gut funktionieren wie das eigene Gebiss, mindestens so gut aussehen und möglichst nicht zu erkennen sein.
Zahnersatz – Brücken
Unter Brücken versteht man fest einzementierten Zahnersatz, durch den verloren gegangene oder nicht angelegte Zähne ersetzt werden. Eine Brücke wird an natürlichen Zähnen, den sogenannten Brückenpfeilern verankert. Diese müssen hierzu vom Zahnarzt beschliffen werden. Zwischen Brückenpfeilern befinden sich ein oder mehrere Brückenzwischenglieder (ersetzte Zähne).
Durch eine Brücke soll die Kaufunktion von Ober- und Unterkieferzähnen, aber auch das Aussehen und die Sprechfunktion wiederhergestellt, erhalten oder verbessert werden.
Vollmetallbrücken werden vor allem im nicht oder wenig sichtbaren Backenzahnbereich eingesetzt. Im sichtbaren Zahnbereich werden hingegen Verblendbrücken bevorzugt. Bei Verblendbrücken wird das Metall entweder mit Keramik oder Kunststoff beschichtet, sodass das Metall nicht mehr sichtbar ist.
Die beste Ausführung einer Brücke besteht jedoch in der Verwendung von Vollkeramik. Mit dieser Technik kann man Brücken herstellen, die höchste Ansprüche an Ästhetik und Bioverträglichkeit erfüllt. Bis auf wenige Ausnahmen kommen heute fast ausschließlich Vollkeramikbrücken zum Einsatz.
Zahnersatz – Implantate
Beim herkömmlichen Zahnersatz mit Hilfe von Brücken und Prothesen können gesunde Nachbarzähne und der Kieferknochen beeinträchtigt werden.
Die Versorgung einer Einzelzahnlücke mittels einer Brücke setzt voraus, dass die benachbarten, oft sogar gesunden Zähne abgeschliffen werden. Setzt man allerdings ein Implantat in die Lücke, vermeidet man den Substanzabtrag an den Nachbarzähnen.
Zudem ist es möglich, durch Implantate den Kieferknochenschwund, der unweigerlich nach der Entfernung eines Zahns auftritt, zu verhindern. Die Knochensubstanz bleibt nämlich nur erhalten, wenn sie natürlich belastet wird. Dies geschieht entweder über die Wurzel, mit der ein Zahn im Knochen verankert ist oder über ein Implantat. Wer Zähne verliert, wünscht sich selbstverständlich einen guten Ersatz. So natürlich wie möglich soll er aussehen und die Funktion des Gebisses so gut wie möglich wieder herstellen. Dank Implantaten gibt es für fast jeden Einzelfall eine optimale Lösung.
Zahnimplantate können nach Abschluss des Knochenwachstums, also in der Regel nach dem 18. Lebensjahr, in jeder Altersstufe eingesetzt werden.
Selbst hohes Alter ist selten ein Grund, auf Implantate verzichten zu müssen. Die wichtigsten Voraussetzungen sind ausreichendes Knochenangebot, eine normale Wundheilung und eine gute Mundhygiene.
Sollte das Knochenangebot für das Implantatlager nicht ausreichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, in einem Ersteingriff den Knochen aufzubauen und erst nach der Wiederherstellung des Kieferknochens zu implantieren. Der Knochenaufbau hat im Allgemeinen ein Einheilzeit von 3 Monaten.
Ein Implantat besteht aus reinem Titan. Dieser in der Medizintechnik schon lange bewährte und biologisch äußerst verträgliche Werkstoff ist sehr gewebefreundlich. Bis heute sind keine nachweislichen Allergien auf Titan bekannt.
Die prothetische Versorgung des Lückengebisses
Die Art des Zahnersatzes zur Sicherung langfristiger prothetischer Therapieerfolge bei der Versorgung des Lückengebisses muss sorgfältig und mit Bedacht gewählt werden. Dabei ist die Einschätzung der mittel- oder langfristigen Erhaltungsfähigkeit der noch vorhandenen Zähne mittels sorgfältiger klinischer und röntgenologischer Untersuchung nötig.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Langzeiterfolge mit möglichst geringem Risiko zu verbinden, um funktionell sinnvollen, ästhetisch ansprechenden und langfristig tragbaren Zahnersatz herzustellen.
Bei der Planung der Versorgung zahnbegrenzter Lücken oder eines Lückengebisses beachtet man folgende Kriterien: die Größe der Lücke (also die Anzahl der fehlenden Zähne), die Anzahl der Pfeilerzähne, die um die Lücke herum zur Verfügung stehen, und die Qualität derselben. Soweit es die die Lücke umgebenden Zähne ermöglichen, wird eine festsitzende Arbeit geplant. Manche Kriterien machen dies jedoch unmöglich.
Bei einer Erkrankung des Zahnbetts, bei besonders grazilen Wurzeln oder einer unsicheren Prognose steht zu befürchten, dass die Pfeiler der vermehrten Belastung nicht dauerhaft standhalten können. Auch bei einer zu langen Spannweite, einer zu geringen Anzahl der Pfeiler oder stark bogenförmigem Verlauf der zahnlosen Kieferabschnitte besteht diese Gefahr und es erscheint in diesen Fällen ratsam, eine flexiblere Lösung zu wählen, die jederzeit eine Nachbesserungsmöglichkeit zulässt, ohne die Gesamtversorgung zu gefährden.
Der langfristige Erfolg der prothetischen Versorgung des Lückengebisses hängt aber nicht zuletzt auch vom Patienten selbst ab. Eine gezielte, intensive und bewusste Mundhygiene mit allen modernen Zahnpflegemöglichkeiten (elektrische Zahnbürste, Zahnzwischenraumbürste, Zahnseide) hilft, den gewünschten Langzeiterfolg zu sichern. Regelmäßige Zahnarztbesuche bleiben erforderlich, um rechtzeitig beginnende Schäden zu erkennen und professionell zu beseitigen.
Die professionelle Zahnreinigung hilft dabei, die wichtige Restbezahnung vor Erkrankungen zu schützen.
Die Klammerprothese:
Die günstigste Lösung, eine aus Metall gegossene, klammerverankerte Teilprothese, wird ohne Überkronung der Klammerzähne angefertigt und über die bestehende Bezahnung gesteckt. Nachteil hierbei sind die Ästhetik, da man die Klammern sieht, wie auch die Abnutzung der Klammerzähne durch das Herausnehmen und Hineinsetzen des Zahnersatzes.
Die Teleskopprothese:
Hierbei handelt es sich um ein System, bei welchem die Zähne wie bei einer Kronen- oder Brückenversorgung beschliffen werden und mit leicht konisch gefrästen Metall- oder Keramikinnenkronen versorgt werden. An die abnehmbare Überprothese werden Außenkronen angebracht, die passgenau über die Innenkronen gearbeitet und zahnfarben verblendet werden. Diese Technik ermöglichst exakte Passung, was wiederum sehr guten Halt bewirkt.
Im Oberkiefer verbindet ein dünnes Metallband, im Unterkiefer ein schmaler Unterzungenbügel beide Seiten der Prothese miteinander. Beide Verbinder sind nach kurzer Gewöhnungszeit nicht störend, da sie in einem weitgehend funktionslosen Bereich lokalisiert sind.
Genereller Vorteil derartiger Versorgungen ist die weitgehende Erweiterbarkeit des Zahnersatzes und eine Möglichkeit zur zirkulären Zahn- und Zahnfleischhygiene.
Der kombinierte Zahnersatz
Bei der Versorgung mit kombiniert festsitzend-abnehmbarem Zahnersatz wird der eigentliche Zahnersatz mit prothetischen Hilfsteilen wie Geschieben oder Ankern an den Restzähnen befestigt.
Bei optimalen Voraussetzungen ist eine Überkronung der Haltezähne mit keramisch verblendeten Kronen, in die kleine, nicht sichtbare Präzisionsgeschiebe eingearbeitet werden, möglich. Mit einer derartigen Versorgung ist ein ansprechendes ästhetisches Ergebnis zu erreichen, allerdings sind die Reparaturfähigkeit und die Erweiterbarkeit eingeschränkt.
Bei beiden Versorgungsmöglichkeiten entstehen in Abhängigkeit von der Länge der zahnlosen Kieferabschnitte wegen der nahezu starren Verbindung zwischen dem Zahnersatz und Ihren Zähnen große Kippmomente, die möglicherweise ein Einbeziehen mehrerer Zähne in die mechanische Ankoppelung des Zahnersatzes erforderlich machen.
Der implantatgetragene Zahnersatz
Bei unbezahntem Kiefer, strategisch ungünstig verteilten Pfeilerzähnen oder zu geringer Pfeileranzahl besteht die Möglichkeit, den Zahnersatz mittels Implantaten zu befestigen.
Die Art der prothetischen Rehabilitation hängt im Wesentlichen von der Anzahl der gesetzten Implantate ab. Oftmals kann man mit einer guten Planung eine herausnehmbare Prothese vermeiden. Vor allem bei einseitig oder beidseitig verkürzten Zahnreihen kann man durch implantatgetragene Brücken oder Kronen die Zahnreihen komplettieren und bei voller Funktion auf herausnehmbaren Arbeiten verzichten. Bei herausnehmbare Arbeiten kann man die Stabilität und den Halt durch Implantate wesentlich verbessern.